Auf einer Anhöhe am Rande der Altstadt thront die Kathedrale San Lorenzo. Als Bischofskirche von Lugano hat San Lorenzo entsprechende Ausmaße, deren Bauteile größten Teils aus dem 16. Jahrhundert stammen.
Mit seiner mächtigen Schaufassade und dem hoch aufragenden Glockenturm ist die Kathedrale weithin sichtbar. Auch die Ausstattung ist mit Marmorsäulen und vergoldeten Fresken auffällig und bietet eine einzigartige Raumwirkung. Für Kunst- und Kulturkenner gehört San Lorenzo zum Pflichtprogramm.
Die Kathedrale San Lorenzo befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Über die schmalen Gassen der Altstadt gelangt man zur Kathedrale. Wer den bequemen Aufstieg per Seilbahn bevorzugt, kann von der Piazza Cioccaro die kleine Anhöhe hochfahren. Auf dem Kirchvorplatz angekommen, bemerkt man zunächst die gute Aussicht auf den Stadtkern und den See. Beim Blick auf die Fassade wird die erste Besonderheit der Kirche offenkundig: die Fassade ist überdimensioniert und zeigt aufwendige konstruktive und gestalterische Elemente. So wird das Mauerwerk von 4 Pfeilern getragen und in horizontaler Richtung verläuft ein Gesims. Im oberen Teil ist mittig eine Fenster-Rosette eingelassen. Mit Pilastern und Friesen hat man weitere Elemente verwendet. Trotz der übergroßen Maße wirkt die zweigeschossige Fassade sehr harmonisch und macht neugierig auf das Innere der Kirche. Durch eines der 3 Portale, die mit Reliefs gestaltet sind, betritt man die Kirche.
Im dreischiffigen Innenraum gibt es mehrere Kapellen, die im 18. Jahrhundert umgestaltet wurden. So ist die Kapelle Madonna delle Grazie ursprünglich im 15. Jahrhundert konzipiert und zeigt seit der Umgestaltung prächtig geschmückte Säulen und einen Altar aus Marmor. Andere Seitenkapellen haben Bronzeskulpturen und Rokoko Statuen. Der imposante Hauptaltar am Chor besteht ebenfalls aus Marmor und wird von typischen Barock-Dekorationen flankiert (Putten, Engelchen). Bei den Fresken sind einige Malereien aus der gotischen Epoche erhalten (13. Jahrhundert). Dabei werden Szenen aus dem Universalgericht und Abbildungen vom Heiligen Petrus gezeigt. Auch eine Grabtafel vom Bischof aus Como findet man in der Kathedrale.
Der Innenraum ist durch verschiedene Stile geprägt. So stammen die Kreuzgratgewölbe aus dem 15. Jahrhundert und gehören zur gotischen Bauepoche. Säulen und Bögen des Mittelschiffs sind romanischer Herkunft, deren kompakte Pfeiler-Arkaden zum Chor führen. Dieser vieleckige Chor gehört ebenso wie die Seitenschiffe zur gotischen Stilepoche.
Wer den Außenbau näher betrachtet, bemerkt den auffälligen Glockenturm. Der Kuppel gekrönte Aufsatz stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat im Inneren Bilder und Figuren. Der untere Bau des Turms gehört wiederum zur romanischen Bauepoche und wirkt wesentlicher schlichter.
Die Kathedrale von San Lorenzo ist ein sehr aufwendiges Bauwerk, das für Kunst- und Kulturinteressierte viel Abwechslung bietet.