Gandria am Luganer See

Gandria: Das ideale Reiseziel für romantische Spaziergänge

Auf Reisen nach Gandria entdecken Weltenbummler eine romantische verträumte Ortschaft, die am Ufer des Ceresio zu Hause ist. Das pittoreske Kleinod ist über den See oder den Landweg erreichbar.

Karte - Gandria
Land: Schweiz
Kanton: Tessin
Bezirk: Lugano
Fläche: 3,45 km²
Einwohner: ca. 280
Postleitzahl: 6978
Vorwahl: 091

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So gelingt die Anreise nach Gandria

Gandria ist am Ostufer des Luganer Sees zu Hause. Wer dem Dörfchen einen Besuch abstatten möchte, erreicht die Ortschaft mit dem Schiff oder dem Auto. Doch auch Wanderer kommen auf ihre Kosten. Ab Castagnola-San Domenico verläuft ein hübscher Uferweg, über den Gandria bereits nach 30 Minuten erreicht ist. Eine Überfahrt ab Lugano mit dem Boot und am Olivenweg entlang bis nach Castagnola zurück ist eine beliebte Strecke, die viele Einheimische und Touristen wählen. Doch nicht nur die Strecke bis nach Gandria ist sehenswert. Auch in dem Dorf liegt ein besonderer Zauber in der Luft. Spiegeln sich die Häuserfassaden im glasklaren Wasser des Ceresio, offenbart sich eines der attraktivsten Uferdörfer aus dem Tessin. An diesem Ort bahnen sich viele kleine Gassen und Treppen den Weg durch die Stadt. Und jeder einzelne Quadratmeter – so scheint es – besticht mit seinem unverwechselbaren Charakter und besonderen Charme.

Gandria: Ein klassischer Grenzgänger

Ausflüge nach Gandria führen zum letzten Schweizer Dorf, das vor der Grenze zu Italien zu Hause ist. Über Gandria liegt eine außergewöhnliche Ruhe. Schließlich ist das Zentrum Gandrias für den Fahrzeugverkehr geschlossen. Der sich über dem Wohngebiet von Gandria erhebende Berggipfel befindet sich bereits auf italienischem Terrain. Der Dorfkern erstreckt sich hingegen über der Schweiz. Dieses kleine aber feine Zentrum wird in dem Dorf als Cantine di Gandria bezeichnet – als den Ort, an dem in der Vergangenheit Käse, Wein und Wurstwaren gekühlt gelagert wurden. Doch Gandrias Zentrum bietet noch viel mehr. Hier ist auch die Kirche San Viglio zu Hause, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Highlights dieses Gotteshauses sind der hohe spätmittelalterliche Glockenturm oder der prunkvoll verzierte Innenraum mit barocken Elementen.

Ein Ortswechsel im Laufe der Jahrhunderte

Zugleich ist das Kleinod am Fuße des Monte Bré zu Hause. Dabei zeigt der Blick in die Geschichtsbücher, dass das Städtchen schon immer eng mit der Erhebung verbunden war. Um das Jahr 1300 befand sich das Dorf sogar noch auf halber Höhe an den Hängen des Bergs. Bis heute zeugen Ruinen einstiger Wohnbauten von dieser Zeit. Später entschieden sich die Bewohner Gandrias dafür, ihren Wohnort an das Ufer des Luganer Sees zu verlagern. Bis die Straße zur Mitte der 1930er Jahre gut ausgebaut wurde, war die Gemeinde nur über den Luganer See oder andere beschwerliche Wege erreichbar. Das bedeutete für die im Ort lebenden Menschen, dass sie sich durch Fischfang, Garten- und Weinbau sowie Viehzucht weitgehend selbst versorgen mussten.

Zentrum der Ölherstellung und Heimat von Künstlern

1709 war ein Schicksalsjahr für Gandria. In diesem Jahr wurde die Region von einem besonders kalten Winter heimgesucht. Dadurch erfror ein Großteil der im Tessin gedeihenden Olivenbäume. Bis zu diesem Zeitpunkt machte sich Gandria als Zentrum der Ölproduktion einen Namen. Deshalb erinnert bis heute eine vor dem Gemeindehaus aufgestellte Ölpresse an diese Zeit. Damit diese Tradition nicht in Vergessenheit gerät, wurden in dem Gebiet wieder vermehrt neue Olivenhaine angepflanzt. Diese Olivenhaine sind ein beliebtes Ausflugsziel für alle Wanderer, die vom Sentiero di Gandria einen kleinen Umweg planen. Ebenso wie andere am Ceresio gelegene Uferdörfer galt das Städtchen für lange Zeit als Heimat von Architekten und Künstlern, die weit über die Landesgrenzen hinaus Berühmtheit erlangten. Einige dieser Vertreter sind die Gebrüder Giuseppe und Giovanni Torricelli, die im 12. Jahrhundert nicht nur den Dom von Trient mitgestalteten. Zudem waren die Architekten an der Erstellung der Decken des Hauses von Pietro und Vigilio Rabaglio beteiligt.

Die schönsten Routen für Spaziergänge

Ein Uferdorf wie Gandria lockt mit malerischen Routen, die zum Spaziergang einladen. Eine dieser Routen ist der Sentiero di Gandria, den Wanderer fußläufig oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Wer diese klassischen Wanderstrecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln ansteuern möchte, wählt die Route nach Lugano-Castagnola, an die sich der Weg in Richtung Gandria anschließt. Vor Ort haben Besucher die Gelegenheit, das Dorf nach Belieben in Augenschein zu nehmen. Anschließend ist eine Rückreise mit dem Boot nach Lugano möglich. Für diesen Exkurs sollten Ausflügler mindestens einen halben Tag einplanen.

Ein Spaziergang auf der Cantine di Gandria

Der zweite Wanderweg ist vor allem zur Sommerzeit eine gute Wahl. Diese Route verläuft von San Rocco bis zum Schweizer Zollmuseum. Auf diesem Wanderausflug sind ebenfalls erfrischende Momente vorprogrammiert. Denn ein Ausflugsziel ist die Cantine di Gandria, in der Einheimische in der Vergangenheit vorzugsweise Wurstwaren, Wein und Käse lagerten. Diesen Ausflug starten Sie via Schiff von Lugano nach San Rocco, in dem Sie im gleichnamigen Grotto eine erste Rast einlegen können. Nach einem rund 20-minütigen Fußmarsch haben Sie die Cantine di Caprino erreicht. Dieses Ensemble aneinandergebauter Konstruktionen ist zwar schon viele Jahre alt, aber dennoch noch immer sehr gut erhalten. Von diesem Bauensemble ist das Grotto dei Pescatori nicht weit entfernt. Dieses Etablissement ist eine gute Wahl, um beim Schlemmen den Blick auf das Seeufer zu genießen. Diese Wanderroute setzt sich durch Waldgebiete am Fuße des Bergs und über viele Treppen hinweg fort.

Schlemmen in den Cantine di Gandria

Nach ungefähr einer Stunde ist die Cantine di Gandria erreicht. In diesem Bereich wurden mittlerweile zahlreiche Grotti in Keller umfunktioniert. Heute sind diese Grotti als beliebte Wirtschaften im klassischen Tessiner Stil bekannt, in deren Innenräumen allerdings keine Sitzplätze vorhanden sind. Deshalb sind die Grotti auch nur zur Sommerzeit geöffnet. Diesen Wanderausflug können Reisende mit einem Abstecher im Schweizer Zollmuseum krönen. Allerdings stehen die Tore des Museums nur an Nachmittagen von April bis Oktober offen. In dieser Ausstellung erhalten Besucher Einblicke in beliebte Praktiken des Schmuggels und spannende Grenzgeschichten. Im Anschluss an diesen Besuch können Sie mit dem Boot wieder nach Gandria zurückfahren.

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