Morcote am Luganer See

Morcote - Willkommen in einem der schönsten Dörfer der Schweiz

Es gibt viele Reisende, die Morcotes unverfälschte Schönheit nach einem Abstecher in das Dorf ganz gewiss bestätigen würden. Doch ganz offiziell wurde das Städtchen zu einem der schönsten Dörfer der Schweiz im Jahr 2016 ernannt. Dank der idyllischen Lage zwischen See und Berg oder dem Dorfkern mit all seinen Kirchen und Bogengängen gleicht Morcote tatsächlich einem kleinen Paradies.

Morcote - Paradiso
Land: Schweiz
Kanton: Tessin
Bezirk: Lugano
Fläche: 2,79 km²
Einwohner: ca. 720
Postleitzahl: 6922
Vorwahl: 091

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Die Perle des Ceresio

Am Ufer des Luganer Sees zu Hause, wird die Stadt von Einheimischen auch liebevoll als "Perle des Ceresio" bezeichnet. In der Vergangenheit war das heute populäre Ausflugsziel ein Fischerdorf, in dessen Bogengängen überwiegend die Boote der Fischer schipperten. Zugleich ist Morcote als Geburtsort zahlreicher Künstler und Handwerker bekannt, die sich zwar fernab ihres Geburtsortes beruflich verwirklichten. Aber dennoch nahm die Karriere dieser Talente an ihrem Herkunftsort ihren Lauf.

Ein Rundgang durch Morcote

Morcote ist eine Stadt der Kontraste. Dieser Eindruck wird keinem Besucher entgehen. Hier trifft einfache schlichte Architektur auf prachtvolle Bauten, denen unter anderem der Palazzo Paleari mit einer mit Stuck verzierten Fassade angehört. Der Palazzo Paleari ist ein 1483 errichtetes elegantes Herrschaftshaus, das Anfang der 1960er Jahre umgebaut wurde. An der Fassade angebrachte Stukkaturen wurden von dem Künstler erschaffen, nach dem auch dieser Palast benannt ist – A. Paleari. Ein weiteres Bauwerk ist der Torre del Capitano, der mit Überresten von Fresken und einem Biforium die Blicke auf sich zieht. Dieser Torre del Capitano ist ein Turm aus dem Mittelalter, der mit einem spitzbogigen Fenster die Blicke auf sich zieht. Ebenso sehenswert ist Morcotes berühmter Denkmalfriedhof. Der obere Teil des Turmhauses wurde mittlerweile abgetragen. Über dem Portal lassen sich heute noch immer Spuren von Fresken erahnen.

Unterwegs im heiligen Komplex

Haben Besucher den Dorfkern hinter sich gelassen, wandeln sie durch enge Gassen, um über die rund 400 Stufen umfassende lange Treppe bis zur Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso zu gelangen. Auf diesem Weg begegnen Besucher einem wunderschönen Brunnen, der von mehreren Kapellen und einem religiösen Haus abgelöst wird. Dieses Gebäude ist dem Heiligen Antonius der Große gewidmet und die Herberge eines außergewöhnlichen Freskos, auf dem im Netz gefangene Seelen abgebildet sind. Der gesamte heilige Komplex besteht aus der Kirche Santa Maria del Sasso, einer achteckigen Kapelle und dem Monumental-Friedhof, der seinen Besuchern einen mitreißenden Panoramablick auf die Umgebung verspricht. Die Anfänge dieses Gotteshauses gehen übrigens schon auf die Antike zurück. Unter ihrem Dach vereint die Kirche Schätze wie Fresken unterschiedlicher Epochen, eine bilderbuchschöne Scheinkuppel sowie eine Orgel aus dem 17. Jahrhundert. Die nahegelegene barocke Kapelle des Heiligen Antonius von Padua vereint Stuckarbeiten und Fresken mehrerer Künstler aus der Region. Der am Steilhang gelegene Friedhof beherbergt zahlreiche Grabsteine sowie Kapellen mit hohem künstlerischen Wert. Heute ist der terrassierte Monumentalfriedhof die Heimat mehrerer bemerkenswerter Grabmäler und Grabkapellen, denen beispielsweise das Grab von Carlo Bombieri samt einer Bronzefigur von Henry Moore angehört. Zudem haben Künstler wie der deutsche Komponist Eugen d'Albert oder Bühnen-Schauspieler Alexander Moissi auf dem Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Weitere Prachtbauten von Morcote

Ein weiteres architektonisches Highlight ist der im 18. Jahrhundert errichtete Palazzo Fedele, der mit Balkonen im barocken Stil, Deckenstuckaturen sowie einem pompös angelegten Treppengeländer die Blicke auf sich zieht. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Casa Buzzi ist komplett mit Sgraffitodekoration überzogen. Weit über dem Dorf thront der Felssporn einer Burg, deren Überreste aus dem 12. Jahrhundert stammen. Die bis heute sichtbaren Mauern gehen jedoch überwiegend auf das 15. Jahrhundert zurück.

Zu Besuch im Parco Scherrer

Niemand sollte sich auf einem Streifzug durch Morcote einen Abstecher in den Parco Scherrer entgehen lassen. Der Scherrer Park ist nicht nur ein Paradies für Hobbybotaniker. Denn hier sind architektonische Bauwerke und typisch mediterrane Gewächse vereint. Der Scherrer Park ist der Inbegriff eines Sammelsuriums botanischer Raritäten und exotischen Flairs. Der Anblick der Nachbauten und Skulpturen erinnert an weit entfernte Welten.

Morcote: Wie alles begann

Zum ersten Mal wurde Morcote im Jahr 926 n. Chr. durch die Phrase "Habitator in Murcao" urkundlich erwähnt. Die Ortsbezeichnung geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das lateinische Adjektiv "muricatum" – in deutsch: gemauert – zurück. Die bis heute über Morcote thronende Burgruine wurde im Hochmittelalter genutzt, um den Seeverkehr vor Ort zu überwachen. Nachdem der Gemeinde im Jahr 1422 das Selbstverwaltungsrecht zugesprochen wurde, war das Gebiet im Pestjahr 1432 so gut wie ausgerottet. Bereits im Spätmittelalter sowie in der Frühen Neuzeit dienten die Fischerei, Landwirtschaft und der Seehandel als wirtschaftliche Grundlage der Stadt. Bis zur Errichtung des Seedamms von Melide galt Morcote als bedeutungsvoller Warenumschlagsplatz, der den größten Hafen am Luganer See beherbergte. Bereits seit dem 19. Jahrhundert verdienen die meisten Menschen aus der Region ihr Geld mit dem Tourismus, Weinbau und Kunsthandwerk.

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