Bissone - Ein Dorf mit langer Vergangenheit
Nur wenige Kilometer von Lugano und Mendrisio entfernt, ist Bissone direkt am Ufer des Luganer Sees zu Hause. Vis-a-vis zu Melide befindet sich Bissone am Ostende des Ponte Diga. Doch das ist längst nicht die einzige Besonderheit Bissones. Die Heimat von noch nicht einmal 1.000 Einwohnern ist anders als andere Städtchen am Luganer See. Denn dieses Kleinod hat ein besonderes Markenzeichen. Die Rede ist vom besonders ansehnlichen alten Stadtzentrum, das sogar offiziell zum "Inventar schützenswerter Ortskerne der Schweiz" gehört. Wer in das sehenswerte Dorf gelangen möchte, sollte der Autobahn A2 folgen und sich am Teilstück Lugano – Chiasso orientieren. Durch die Ortschaft selbst verläuft die Hauptstraße 2.
Land: | Schweiz |
Kanton: | Tessin |
Bezirk: | Lugano |
Fläche: | 1,85 km² |
Einwohner: | ca. 900 |
Postleitzahl: | 6816 |
Vorwahl: | 091 |
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Ein Dorf und sein historischer Wandel
Anfänge des Dorfs sind mit der Bezeichnung "de Blixuni" verbunden, die erstmals in den langobardischen Chartas in den Jahren 735 und 854 n. Chr. in Verbindung mit dem Familiennamen lokaler Honoratioren auftauchte. Einige Jahre später bestand das Kloster Sant'Ambrogio aus Mailand aus Besitztümern die mit Bissone im Zusammenhang stehen und bis 1054 immer wieder dokumentiert wurden. Zudem erwies sich das Städtchen immer wieder als Zankapfel von Auseinandersetzungen zwischen Como und Mailand. In dieser Zeit von 1118 bis 1128 schrieb Bissone als Zentrum ghibellischen Widerstands Geschichte. Erste Siedlungen wurden in Bissone einerseits angelegt, um auf terrassierten Hängen des Klosters Sant'Ambrogio gelegenen Boden landwirtschaftlich nutzen zu können. Andererseits ermöglichten die Siedlungen einen Anschluss zum Straßennetz, da das Dorf als durch Verbindungen von Nord nach Süd sowie die Route ins Intelvese schon immer günstig gelegen war. Da die Regionen am Ufer des Luganer Sees anfangs jedoch noch sehr sumpfig waren, wurden die ersten Bauten in den Hügeln von Bissone erbaut.
Die Fischerei als Haupteinnahmequelle
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Fischerei zur Haupteinnahmequelle. Neben Bissone hatten ebenfalls Melide und Morcote das Monopol auf den Fischhandel inne, der sich überwiegend auf den Markt von Lugano konzentrierte. Im Laufe der Zeit dehnte sich die Siedlung immer weiter in Richtung See aus, so dass senkrecht verlaufende Straßen einen Zugang zu den Anlegestellen ermöglichten. Zudem bildete sich in Bissone ein großer Platz für Handelsaktivitäten heraus. Vom 15. bis 17. Jahrhundert wurde der Bogengang erbaut, in dem wohlhabende Familien besonders exklusive Häuser errichteten. Die Piazza entwickelte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer Verkehrsachse, die See und Wohngebiete voneinander separierte. Deshalb verlor der Luganer See im Laufe der Zeit zunehmend an Bedeutung. Nachdem die Bahnlinie um 1882 und die Autobahn um 1966 erbaut wurde, waren das Zentrum und das Hügelgebiet deutlich voneinander getrennt.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Bissone
Eine der schönsten Attraktionen von Bissone ist die Piazza, die mit uralten Palazzi und hübschen für die Region typischen Arkadengängen die Blicke auf sich zieht. Eine weitere Augenweide ist die Kirche San Rocco, die schon im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Die Kirche San Carpoforo wurde ursprünglich im Mittelalter errichtet, jedoch im 1630 im Barockstil umgebaut. Sakralbauten wie diese geben deutlich darüber Aufschluss, dass die Religion für die Menschen aus dem Dorf seit jeher eine große Rolle spielte. Weitere prachtvolle Bauten wie die Villa Gaggini oder Villa Margherita bestimmen das architektonische Leben des Dorfs ebenfalls. Weitere Sehenswürdigkeiten des Dörfchens sind Bissones vermutlich bekanntestem Sohn gewidmet.
Francesco Borromini und seine Verbindung zu Bissone
Zahlreiche um den Luganer See gelegene Orte sind dafür bekannt, Geburtsstätten namhafter Künstleremigraten gewesen zu sein. Einer dieser namhaften Künstleremigranten ist Francesco Borromini. Der für den barocken Stil bekannte Stararchitekt war nicht nur ab 1619 am Bauvorhaben des Petersdoms beteiligt, sondern errrichtete ebenfalls den Palazzo Barberini in Rom. Weitere wichtige Werke wie Innenräume der Kirchen San Giovanni und Sant'Andrea delle Fratte in Laterano tragen ebenfalls die Handschrift des Meisters. Insbesondere Papst Innozenz X. wusste die Arbeiten des Architekten so sehr zu schätzen, dass Borromini eine für damalige Zeiten ungewöhnliche Karriere durchlebte. Von schweren Depressionen geplagt, nahm sich der Künstler im Jahre 1667 das Leben. An dieses Genie erinnern bis heute mehrere Attraktionen, die ganz Bissono säumen. So ist das Geburtshaus von Francesco Borromini heute noch immer in der Ortschaft zu Hause. Am Ufer des Luganer Sees befindet sich zudem ein Denkmal aus Bronze, das dem Künstler gewidmet ist und 1999 eingeweiht wurde.
Eine beliebte Unterkunft: Das Hotel Campione
Ein beliebtes Domizil für Reisende ist das Hotel Campione. Diese Residenz lockt mit Annehmlichkeiten wie einem Pool, einer Panoramaterrasse sowie kostenlosem WLAN auf dem gesamten Hotelgelände. Die Panoramaterrasse gibt den Blick auf den Luganer See, die Bucht von Lugano, den Monte Brè sowie den San Salvatore frei.